Social Clubs

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Roy Bean
Beiträge: 193
Registriert: Di 6. Dez 2022, 19:06

Social Clubs

Beitrag von Roy Bean »

Nach Informationen von zeit.de (Tim Neumann/Tilman Steffen) solle der vorzulegende (Gesetzes)entwurf dann zweigeteilt werden. Ein der Kommission zur Prüfung vorzulegender Teil solle die Legalisierung zunächst auf Modellregionen beschränken. Daneben solle – "ohne Placet der EU" der Besitz und Anbau von Cannabis zum Eigengebrauch nicht mehr bestraft und der Gebrauch in speziellen Vereinen gestattet werden.
Darf ich mal fragen ob oder wer von euch schon Erfahrungen mit Clubs gemacht hat? Wie muss ich mir das vorstellen?

Ich frag für nen Freund
I am the law west of the Pecos
lucky luke
Beiträge: 52
Registriert: Sa 10. Dez 2022, 07:21

Re: Social Clubs

Beitrag von lucky luke »

dann antwote ich mal für einen feund ( :lol: ) ....

in spanien, genauer gesagt in Reus. csc ist im i-net zu finden, öffnungszeiten 24h. also vormittags um 10 hin weil mein freund grad um die ecke war zu der zeit. nix zu finden in dem grossen glasgebäude, also mal im fitnessclub gefragt. nebenan klingeln, dann macht jemand auf. also klingeln gegangen. kommt einer und sagt, dass um 2 geöffnet wird.
also zum decathlon und bissl shoppen und um 2 wieder zurück. er wird eingelassen, im vorraum hinter der tür gibts ne linke und ne rechte tür. in der rechten wird in bestem englisch von einer jungen dame erklärt wie´s abläuft:

ist ein verein, 20 euro jahresbeitrag, unabhängig wie oft man kommt. weil ich meinen ausweis zeigen muss ist die geschichte mit dem freund ( :lol: ) auch vorbei....
man bekommt dafür einen chip, den man aufladen kann und zum bezahlen nutzen. kleiderordnung gibts auch, und man soll nicht nur reingehen, kaufen und dann wieder abhauen. abhängen ist ausdrücklich erwünscht. konsum ist vorgesehen in den räumen, auf jeder packung gras steht drauf: muss hier konsumiert werden, aber kontrolliert wird das natürlich nicht. man kann bis zu 6g kaufen je tag, jeden tag. dabei ist es egal ob hasch oder gras oder manchmal öl in kleinen mengen.

als der ablauf erklärt ist und der chip ausgehändigt ist, der vorschlag der jungen frau: geh in den anderen raum, schau dir die speisekarte an und entscheide was du kaufen willst, dann komm zurück und lade den chip entsprechend. man kann natürlich beliebig aufladen, aber das geladene verfällt irgendwann zugunsten der vereinskasse. für "touris" ist ne überzahlung nur sinnvoll wenn sie tatsächlich im laufe eines jahres wieder zurückkommen. mit chip kann alles bezahlt werden, getränke auch in bar.

rein in den anderen raum. die tür geht auf, chip ist aktiviert. dahinter ist es gross, ein typischer gastraum. dort ist eine kleine theke aufgebaut, kühlschränke stehen rum, gefüllt mit dosen ohne alkohol. tische gross und klein, kaffeemaschine, riesen tv an der wand, nebenräume zum pc-spielen, kicker, und bücher im regal. ein erster stock der abgesperrt war zur zeit. speisekarte studiert, chip geladen und zurück, die grastütchen bezahlen und einpacken. dazu 2 eiskalte coke und erstmal an den grossen tisch ne pipe füllen. noch nicht mal angezündet bin ich schon im gespräch mit einem bongraucher nebendran. als ich den deckel auf die pipe draufschiebe schauen bereits 3 oder 4 leute zu. die meisten sprechen so schlecht englisch wie ich spanisch und letztendlich bleibt ein russe, der aussieht wie ein schwede und spricht wie ein ire. es kommen und gehen leute, ein paar probieren die pipe. als der russe mit seinen freunden geht sind auch die coke ausgetrunken.

im gespräch ist man sofort, es wird karten gespielt, gezockt, einfach nur gekifft. die meisten gäste waren unter 25. aber neugierig und überhaupt nicht kontaktscheu. die wenigsten hatten ein handy in der hand. für mich wars ein bischen so wie die studenten-cafe´s in den 80ern. da ging man hin wegen der leute, nicht um alleine in ne zeitung zu starren. abends war ich nie dort, aber ich kann mir vorstellen, dass der erste stock dann gebraucht wird.

die preise gingen von 6eu für das billigste gras (gut rauchbar, nix auszusetzen, aber halt auch nicht supi) bis hin zu 15 eu für so super-in-sachen wie girlscout cookie x gorilla sperm von porno seeds. hasch in allen qualitäten mit preisen bis zu 40 eu.

ich finds super. sicher besser wie jemanden auf der strasse anquatschen. allerdings sind die csc dünn gesäht und ich bin 150 km gefahren, einfache strecke. also wenn sichs ergibt würd ich jederzeit wieder csc gehen, aber wenn ich aufm dorf wär würd ich mich nicht scheuen jemanden anzuquatschen, so wie früher auch. es wird eh als offenes geheimnis gehandelt, dass in den stillgelegten schweineställen jetzt die grünen monokulturen wachsen. also, da ist ganz sicher was zu bekommen ohne 5 stunden autofahrt.

wie die versorgung der csc klappt weiss ich nicht. vermutlich über die mitglieder. auch sonst kann ich zum geschäftsmodell nix sagen.
SmokieMcPot
Beiträge: 8
Registriert: Sa 15. Apr 2023, 22:44

Re: Social Clubs

Beitrag von SmokieMcPot »

Danke sehr für den Erfahrungsbericht... hat sich gut gelesen und nach Geselligkeit angehört.
Homeboy
Beiträge: 23
Registriert: Mi 7. Dez 2022, 11:21

Re: Social Clubs

Beitrag von Homeboy »

Ich frag mich, ob das Gras im CSC wirklich so billig wird, dass es dem Schwarzmarkt Konkurrenz machen kann?

Und dann frag ich mich, ob es möglich ist, so einen CSC zu gründen, sich selbst als Gärtner anzustellen, um dann für andere Leute Gras anzubauen? Das mit dem gemeinnützigen Zweck schließt Honorare ja nicht prinzipiell aus.

:?:
Roy Bean
Beiträge: 193
Registriert: Di 6. Dez 2022, 19:06

Re: Social Clubs

Beitrag von Roy Bean »

Naja der Sinn und Zweck ist ja, dass nicht jeder zuhause alleine seine drei Pflanzen anbaut sondern das dem Verein überlässt. Ich denke schon, dass da am ende auch der eine oder andere Arbeitsvertrag bei rausspringt - wenn ich das mal so grob überschlage, bis zu 500 Mitglieder, drei Pflanzen/MG, max. 50g/Monat... also ich hab da ja keine Ahnung, aber das klingt nach einem nicht unerheblichen Arbeitsaufwand. Da brauchts scho einen Greenkeeper :mrgreen: für denk ich
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Roy Bean
Beiträge: 193
Registriert: Di 6. Dez 2022, 19:06

Re: Social Clubs

Beitrag von Roy Bean »

es gibt übrigens schon die ersten gegründeten Clubs wie man so sieht. Bei Kleinanzeigen werden auch grad massig Immobilien gesucht die passen. Ist sehr interessant grad!

Was meint ihr - sollte der Anbau und das Vereinsheim in derselben Immobilie sein oder die Produktionsstätte aus Sicherheitsgründen woanders ? Ich würd eher zu letzterem tendieren..
I am the law west of the Pecos
Roy Bean
Beiträge: 193
Registriert: Di 6. Dez 2022, 19:06

Re: Social Clubs

Beitrag von Roy Bean »

Da der Entwurf noch in der regierungsinternen Abstimmung ist, kann sich daran noch einiges ändern. Auch in den späteren Beratungen im Bundestag dürften sich wie üblich noch Änderungen ergeben. Zunächst sehen die Pläne so aus:

Räume und Grundstücke der Cannabis-Clubs, in oder auf denen die Droge gelagert und angebaut wird, müssen umzäunt und gesichert werden, etwa mit einbruchsicheren Türen und Fenstern. Gewächshäuser brauchen einen Sichtschutz. Die Länder können Mindestabstände der Clubs zu Schulen, Spielplätzen, Sportstätten, Kitas und anderen Einrichtungen festlegen.
Jeder Cannabis-Verein soll ein Gesundheits- und Jugendschutzkonzept erstellen und einen Sucht- und Präventionsbeauftragten benennen müssen, der sich schulen lassen und regelmäßige Auffrischungsschulungen machen muss. Vorstandsmitglieder des Clubs, die im Vereinsregister eingetragen sind, müssen ein Führungszeugnis vorlegen.
Die Clubs müssen sicherstellen, dass Grenzwerte für Pflanzenschutz- oder Düngemittelrückstände eingehalten werden. Sie sollen fortlaufend dokumentieren, woher sie Samen beziehen, wie viele Pflanzen sie anbauen und Samen sie lagern und an welche Mitglieder sie wie viel Cannabis abgegeben haben.
Jährlich sollen die Clubs an die Behörden übermitteln, wie viel Cannabis mit welchem Wirkstoffgehalt (THC und CBD) im vergangenen Jahr erzeugt, abgegeben oder vernichtet wurde und wie der aktuelle Bestand ist.
Cannabis darf nur an Mitglieder ausgegeben werden, maximal 50 Gramm im Monat und nur in einer "neutralen Verpackung oder unverpackt", damit es für Jugendliche keine "Konsumanreize" gibt. Ein Beipackzettel mit Gewicht, Erntedatum, Mindesthaltbarkeitsdatum, Sorte sowie Wirkstoffgehalt (THC und CBD) in Prozent soll Pflicht sein.

In dem noch nicht abgestimmten Gesetzentwurf sind auch Regelungen für den Konsum in der Öffentlichkeit festgehalten: Auch wenn Cannabis grundsätzlich legalisiert werden soll, bleibt Kiffen im Umkreis von 250 Metern von Schulen, Kitas, Spielplätzen, Jugendeinrichtungen oder Sportstätten verboten. Auch in Fußgängerzonen soll zwischen 7 und 20 Uhr kein Konsum erlaubt sein.

Unter 18 bleibt die Droge tabu. Der Entwurf sieht vor, dass Jugendämter bei Verstößen die Teilnahme an "Frühinterventionsprogrammen" anordnen können. Jugendliche dürfen auch keinen Zutritt zu Cannabis-Clubs bekommen. Wer über 18 und unter 21 und Mitglied ist, darf nur Cannabis mit einem Wirkstoffgehalt (THC) von maximal zehn Prozent bekommen und maximal 30 Gramm pro Monat.
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\dpa
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