Fermentation, nicht Curing.

Diskussionen über Kräuter & deren Wirkungen
bistje
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Fermentation, nicht Curing.

Beitrag von bistje »

Enzyme arbeiten um die 50 Grad am besten. Bei dieser Temperatur sind Pilze und Bakterien überwiegend gehemmt. Speziell die, die Sauerstoff tolerieren.

Jetzt lässt sich diese Temperatur in einem Schraubglas, auf nem Heizkörper, mit 70 Grad Vorlauftemperatur, gut halten. Allerdings sterben diese Heizungen in absehbarer Zeit aus. Joghurtbereiter kommen afaik nicht auf diese Temperatur und Gläschenwärmer haben zwar teilweise ne 70 Grad Stufe, aber das ist halt ne Stufe und die darunter liegenden 40 Grad sind zu kalt. Ich hab nämlich nicht wirklich Bock darauf, Botulinus oder Actinomycetes zu züchten. Silieren soll das genauso wenig. Schließlich ist da erntefrisches Grünzeug in dem Glas :?:

Es gibt aus China so Standalone Kochtöpfe, direkt mit eingebautem Heizelement. Vielleicht für nach der Legalisierung, ein Glühweintopf?🤗
Homeboy
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Re: Fermentation, nicht Curing.

Beitrag von Homeboy »

Wie wäre eine Infrarotheizung? Die haben bisweilen 125° Oberflächentemperatur. Energieeffizient. Und sterben sobald nicht aus.
BobDB
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Re: Fermentation, nicht Curing.

Beitrag von BobDB »

bistje hat geschrieben: Mo 19. Dez 2022, 19:36 Enzyme arbeiten um die 50 Grad am besten. Bei dieser Temperatur sind Pilze und Bakterien überwiegend gehemmt. Speziell die, die Sauerstoff tolerieren.
Hast du schon mal versucht so zu fermentieren?
Ich kann mir gut vorstellen, dass es noch zu viele ungewollte Keime gibt die dort trotzdem noch ihr Unwesen treiben.

Vom Aufbau kann ich mir gut vorstellen, dass es eine energiearme Lösung wäre, wenn man die Gläser zusammen mit einer Aquarienheizmatte in eine große Styropor Box gibt. Dann gibt es noch so Schaltsteckdosen die in Abhängigkeit der eingestellten Temperatur an- und ausschalten. So könnte man dann die Temperatur recht gut unter Kontrolle haben.
Ist aber alles in allem auch eine frickelige DIY Lösung, wo man sich zweimal überlegt ob man das so unbeaufsichtigt heizen lassen will.
bistje
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Re: Fermentation, nicht Curing.

Beitrag von bistje »

Hast du schon mal versucht so zu fermentieren?

Ich lass da seit Jahren Testreihen laufen und hol das Material hellbraun aus der Hitzebehandlung und nach paar Wochen ziehen, ist das dann knochenbleich und dann wird die Lagerfeuchte eingestellt. Die Temperatur ist wirklich kritisch. Zu kalt und der Gammel ist schneller, zu heiß und es dauert ewig.

Die Heizmatten klingen verlockend, bzw ich muss mal die Heizkabel testen. Aktuell schützen die meine Kakteen vorm erfrieren.
Roy Bean
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Re: Fermentation, nicht Curing.

Beitrag von Roy Bean »

Moinsen,
die Heizmatte kannst Du temperaturmäßig sehr gut hiermit einstellen:

https://www.romberg.de/Thermostat-HortiSwitch/12093103

ist n echtes allroundtalent
I am the law west of the Pecos
BobDB
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Re: Fermentation, nicht Curing.

Beitrag von BobDB »

bistje hat geschrieben: Di 20. Dez 2022, 08:18
Hast du schon mal versucht so zu fermentieren?

Ich lass da seit Jahren Testreihen laufen und hol das Material hellbraun aus der Hitzebehandlung und nach paar Wochen ziehen, ist das dann knochenbleich und dann wird die Lagerfeuchte eingestellt.
Das klingt sehr spannend! Was hat das Verfahren bisher für nen Einfluss aufs Aroma / die Terpene gehabt?
Und gibst du das wirklich frisch komplett ungetrocknet in die Gläser?
bistje
Beiträge: 76
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Re: Fermentation, nicht Curing.

Beitrag von bistje »

Die Hitzebehandlung zerstört halt komplett das Chlorophyll. Was dann im anschließenden Ausbleichen passiert, kann ich dir auch nicht sagen, nur das es fürs verschwelen geschmacklich nix verbessert. Das mach ich irgendwie mehr weil es geht.
Da steckt halt Zellulose und Lignin drin und die stinken beim verschwelen nun mal. Selbst wenn du komplett ausgelaugten Tee ankokelst, der Rauch beißt einfach.
Stell dir mal kurz den Unterschied zwischen schnell auf der Heizung getrocknetem Material und langsam gecured'em vor. Nach der Hizebehandlung ist dieser schnellgetrocknet Beigeschmack noch viel weniger da.

Die Terpene können nirgend wo hin. Das passiert ja alles in einem gut verschlossenen Gefäß.
50 Grad ist glaub ich nicht gut für diverse Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe, aber so gröbere Chemie wie Alkaloide oder Terpenole bzw deren Carboxylate zucken da nicht sonderlich. Wenn ich den olfaktorischen Effekt beschreiben soll, es wird alles etwas dumpfer. Als wenn man Limetten- statt Zitronensaft verwendet. Es ist also nicht weniger, nur die Note verschiebt sich.

Und ja, das muss erntefrisch sein. Die notwendigen Enzyme stecken in der lebenden Pflanze und werden beim trocknen teilweise inaktiviert, teilweise zerstört. Deswegen muss dieses nachziehen bei relativ hoher Restfeuchte passieren und ist dementsprechend gefährdet, Gammel und Keim zu produzieren.
nicht zu verwechseln mit Holzmindener Keim und Gammel;)
Wenn man die üblichen 55% Bovedas vom Curing verwendet, passiert bestimmt auch was, nur dauert das halt Monate und nicht einzelne Wochen. Das Ziel war schon, dass ich das dann zeitnah staubtrocken machen und wegräumen kann.
Mariohan
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Re: Fermentation, nicht Curing.

Beitrag von Mariohan »

Super interessant deine Technik.
Bei Gelegenheit werde ich die auch mal mit meinem vakkumtrockenschrank probieren.

Wäre ein etwas modifizierter Dörrautomat nicht auch eine Lösung für dich?
Lüftung abbauen und isolieren...
bistje
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Registriert: Sa 17. Dez 2022, 23:15

Re: Fermentation, nicht Curing.

Beitrag von bistje »

Nur Mut.

Der Vakuumtrockenschrank wäre schon länger was für mich, aber ich bin immer noch bettelarm🤗

Kurz darüber steht übrigens ein Heizrührer auf der Liste, der das Problem mit der regelbaren Wärmequelle direkt gelöst hätte.
lucky luke
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Re: Fermentation, nicht Curing.

Beitrag von lucky luke »

BobDB hat geschrieben: Di 20. Dez 2022, 12:12
bistje hat geschrieben: Di 20. Dez 2022, 08:18
Hast du schon mal versucht so zu fermentieren?

Ich lass da seit Jahren Testreihen laufen und hol das Material hellbraun aus der Hitzebehandlung und nach paar Wochen ziehen, ist das dann knochenbleich und dann wird die Lagerfeuchte eingestellt.
Das klingt sehr spannend! Was hat das Verfahren bisher für nen Einfluss aufs Aroma / die Terpene gehabt?
Und gibst du das wirklich frisch komplett ungetrocknet in die Gläser?
ich hab vor jahrzehnten mal n filmdöschen voll gepfropft mit frischen buds und das dann zwischen die neonröhren an der heissesten stelle gehängt. anfangs einmal täglich das wasser rausgeleert, später immer nur wieder luft drangelassen. nach ca 2 monaten war das zeug farblich wie hellbrauner tabak. im rauch total mild und insgesamt ziemlich geschmacklos. geknallt hats prima, was mich beeindruckt hat war, dass ich wirklich noch nie was milderes geraucht hab.
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